Schließlich fand ich meinen Weg

Wir haben alle einen Ausflug gemacht. Dennis, meine erste Liebe, Max, – was ich damals noch nicht wusste – meine zukünftige Liebe und ein paar Freunde. Wir sind einen Turm rauf mit vielen Treppen, ich wäre im Leben da nicht raufgegangen, man konnte durch die Treppe durchgucken und Max motivierte mich, weiter zu gehen über meine Grenzen. Wir lachten, scherzten und hatten eine Menge Spaß.

Und auf einmal hatte ich ein Gefühl, dieses Gefühl, es ist genau das, was mir fehlt, der Spaß am Leben, das Lachen, die Unternehmungen, all das, was ich irgendwie in der Ehe verloren hatte. Max ist der Neffe von Dennis, er ist sieben Jahre jünger als ich und ich kannte ihn nun bereits seit zehn Jahren. Er war immer nur ein Freund, ein Zuhörer – und dann fing alles an.

Ich musste damals mein Leben komplett neu sortieren, wir hatten gerade die Gastronomie aufgegeben und ich kam mir sehr verloren vor. Zu viel Zeit zuhause und keine wirkliche Aufgabe. Ein Mann, der viel arbeitete, der nicht viel unternehmen und keine neuen Leute kennenlernen wollte. Mein neues Medikament wirkte Wunder und ich fühlte mich seit Jahren endlich wieder lebendig.

Ich organisierte mit Max eine Party, war wieder unter Menschen, die natürlich wesentlich jünger waren. Alle noch im Abi oder gerade im Studium, so unbeschwert. Ich hatte so viel Spaß wie seit Jahren nicht mehr. Nach einigen Wochen wurde mir klar, dass ich so nicht mehr weiter machen möchte, ich wollte mich finden, meinen eigenen Weg gehen, endlich wieder glücklich sein.

Max war da, er hat mir zugehört, mit mir rumgealbert und alles war auf einmal so leicht. Dachte ich, bis ich merkte, dass da Gefühle waren, für einen gut aussehenden und sehr attraktiven jungen Mann, der mich einfach in seinen unbeschwerten Bann zog.

Ich wusste erst nicht, wie ich drauf reagieren sollte, er war so viel jünger, wohnte noch zuhause, hatte gerade angefangen zu studieren, alles schwirrte nur so im Kopf. Die frustrierende Ehe zuhause und dagegen ein ganz neues Hochgefühl zwischen glücklich und beängstigend. Ich dachte darüber nach, es Max zu sagen, hatte aber eine panische Angst, wie er wohl reagieren würde.


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