Plötzlich schwanger – so war das nicht geplant

Ein Besuch beim Frauenarzt, zu dem er mich begleitete, bestätigte uns die Schwangerschaft. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits in der sechsten Woche, wo das Baby bereits vier Wochen und vier Millimeter groß ist und ein winzig kleines, schlagendes Herzchen besitzt. „Freuen sie sich schon auf ihr Baby?“, fragte der Frauenarzt zum Abschluss. Bis auf ein einziges, ganz sachtes Kopfnicken meines Freundes, blieben wir stumm.

Meine Entscheidung fällte ich in der neunten Woche. Ich hätte mir gewünscht, diese Entscheidung wenigstens ein bisschen früher fällen zu können, aber es ging nicht. In keiner Woche zuvor war ich mir so sicher wie ab der Neunten: Ich wollte nicht und brach meinem Freund das Herz. Es tut mir bis heute unfassbar leid.

Aber ich wusste, und so habe ich es auch meinem Partner zu verstehen gemacht, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, weder haben wir die finanziellen Mittel, noch fühle ich mich mit meinen 21 Jahren bereit dazu, Mama zu sein. Zudem sind wir kaum ein Jahr zusammen und … ja, ich muss an dieser Stelle aufhören, denn ich möchte mich gar nicht rechtfertigen müssen. Es war meine Entscheidung, die keine einfache war, aber dennoch für mich die Richtige.

Mittlerweile sind einige Wochen nach dem Eingriff vergangen und auch wenn es unfassbar hässlich klingt, aber ich fühle mich sehr gut. Auch meinem Freund geht es gut. Wir haben uns neue Ziele gesteckt, auf die wir uns nun fokussieren. Das hilft uns beiden und unserer Liebe ungemein.

Am Ende möchte ich sagen, dass jeder, der vielleicht in derselben Situation steckt, nicht weiß, welche Entscheidung für ihn die richtige ist, nicht verzweifeln soll. Natürlich ist das alles nicht einfach, man darf auch weinen, ganz viel sogar, aber man sollte sich auch wieder fangen können, sich mit dem Partner, der Familie und auch mit Organisationen wie ProFamilia (die mir in meiner Entscheidung sehr geholfen haben) zusammensetzen, alle Fragen klären und nach Lösungen suchen. Und wenn die Formel dann ganz am Ende nicht aufgeht, wie bei mir, dann kann man sich zumindest sicher sein, dass man alles erfragt und durchdacht hat und keine falsche Entscheidung getroffen hat.

Sie möchten uns Ihre Erlebnisse erzählen? Wir freuen uns darauf und veröffentlichen vielleicht als nächstes Ihre Love Story. Hier können Sie uns Ihre Liebesgeschichte senden.

P.S.: Tipp- und Grammatikfehler korrigieren wir für Sie mit größter Sorgfalt. Größere Veränderungen werden wir aber natürlich nur nach vorheriger Absprache mit Ihnen vornehmen. Mit der Veröffentlichung des Beitrags stimmen Sie unserer Autorenvereinbarung zu.


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