Meine große Liebe wurde mir zum Verhängnis

Ich verstand die Welt nicht mehr und versuchte mit dir ein Gespräch zu führen. Du hast jedoch alles von dir gewiesen, meintest, alles wäre in Ordnung und du würdest mich noch genauso lieben und wärst glücklich. Ich wurde immer unsicherer und habe mich unwohl gefühlt, da ich immer mehr das Gefühl hatte, nicht gut genug für dich zu sein und dir nichts recht machen zu können.

Unsere Gespräche drehten sich immer mehr nur um dich, den neuen Job, das Haus, die Drohne, die neue Kamera und die Vermietung und das erwirtschaftete Geld. Immer nur du. Auch hier war jeder Versuch, mit dir zu reden, sinnlos. Jedes Wort war ein Vorwurf gegen dich und du hast dich mit Gegenangriffen und Beschimpfungen lauthals gewehrt. Für mich brach immer mehr unsere kleine Welt zusammen.

Du warst immer mein bester Freund, mein Halt und mein Fels in der Brandung. Ich hatte immer mit allem zu dir kommen können, du hattest mich beruhigt, aufgemuntert und mir zugehört. Du hattest immer Verständnis für mich und hast so oft gesagt, dass du Angst hättest, etwas kaputt zu machen oder etwas Falsches zu sagen oder zu machen. Denn mich zu verletzen oder gar zu verlieren, wäre das Schlimmste was passieren könnte und das würdest du niemals zulassen. Du würdest bei mir alles richtig machen wollen und ich müsste wegen dir niemals weinen. Diese Worte von dir kreisten den ganzen Tag in meinem Kopf und ich verstand nicht, wie du dich so verändern konntest.

Auf einmal warst du mit jeder Bloggerin und jeder Frau in der Stadt befreundet, hast jedes Foto von jeder leicht bekleideten Frau geliket. Ich fand viele Fotos von Frauen auf deinem Handy. Als ich dich darauf ansprach, meintest du nur, ich würde übertreiben und du könntest wohl soziale Medien verwenden, wie du das möchtest und gezwungenermaßen hättest du so noch weniger Lust etwas von uns zu posten und das würde alles nichts bedeuten.

Weiterhin machten wir wunderschöne Ausflüge, gingen essen und wir genossen den Sommer. Doch etwas war anders, das Handhalten beim Autofahren wurde weniger, die Likes der Fotos von anderen und deine unberechtigten Vorwürfe mehr.

Als ich dich darauf ansprach, meintest du immer, dass alles in Ordnung wäre. Du würdest mich über alles lieben.

Eines Abends, als du spät unter der Woche nachhause gekommen bist, hast du mich übel angefahren, dass ich mich nicht wundern bräuchte, wenn du mich nicht mehr anfassen würdest, wenn ich bei -10 Grad in schwarzer Leggings und T-Shirt schlafen würde. Du meintest, echte Frauen würden auch im Winter im Negligé schlafen. Ich habe die ganze Nacht geweint.

Zwischen unseren ganzen Unternehmungen ging es so weiter. Der Wasserhahn wäre kalkig und somit würde ich dich im Dreck wohnen lassen. Die Küche wäre geputzt – aber es würde nicht frisch riechen. Ich wäre nicht effektiv, da ich nicht in den Werbepausen aufspringe und währenddessen abspüle und mich bettfertig mache.


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