Mamas guter Rat

Sie verbrachten eine wunderbare Zeit zusammen, so schön, dass sie sich mehr wünschte. Doch leider entschied er sich anders. Wie ein Tipp ihrer Mutter unserer anonymen Autorin half, loszulassen und abzuschließen 

Ich saß mit meiner Mutter am Küchentisch und weinte. Nicht, weil mir das Essen nicht schmeckte, sondern weil ich verzweifelt und enttäuscht war. Es sprudelte einfach aus mir heraus und es tat gut, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ich hatte mal wieder Pech mit einem Mann, der mir so sympathisch war.

Diesmal wird es was, dachte ich mir. Wir waren auf einer Wellenlänge, hatten den selben Humor und man könnte sogar fast behaupten, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Das sagte mir zumindest mein betrunkenes Ich, als wir uns damals auf einer Party kennenlernten. Wir tauschten Nummern aus und schon bald trafen wir uns und verbrachten schöne Stunden miteinander. Die Chemie stimmte.

Da er durch seine Arbeit und sein Hobby jedoch zeitlich sehr eingespannt war, trafen wir uns nur in unregelmäßigen Abständen. Dennoch war es eine Zeit, die ich in vollen Zügen genoss. Diese unbeschwerte Art, sein Lächeln, seine beiläufigen Berührungen und Komplimente, machten ihn zu meinem Traummann.

So ähnlich lief es ebenfalls bei meinen letzten männlichen Bekanntschaften. Es war immer schön, aber scheinbar war es nie genug. Zuerst meldete er sich „nur“ noch alle zwei Tage, dann fast eine Woche nicht. Da ich nach und nach dazu gelernt habe, gab ich ihm Zeit und meldete mich ebenfalls nicht. Irgendwann wurde ich dann doch schwach.

Er antwortete, dass er momentan sehr viel Stress habe, aber dass es bald ruhiger werden würde und man sich dann wieder sehen könne. Dazu kam es nicht. Nach weiteren zwei Wochen, ohne jegliches Zeichen von ihm, hatte ich aufgegeben. Ich wollte mir meinen Stolz bewahren und nicht die gleichen Fehler machen, wie bei den Männern zuvor. Trotzdem hatte ich das Gefühl mit der Sache abschließen zu müssen.


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