Kann ich mir verbieten zu lieben?

Sie will, aber er möchte keine Beziehung. Soll sie hoffen? Kann Sie ihn vielleicht von sich überzeugen? Unsere anonyme Autorin folgt ihrem Herzen und der Hoffnung

Ich gehöre eher zu den emotionalen Menschen, oft genug berühren mich Erlebnisse von Menschen, die ich noch nicht einmal persönlich kenne. Darum liegt es nahe, dass mir bisher nicht nur einmal das Herz gebrochen wurde. Meistens aus dem einfachen Grund, dass wir an einem bestimmten Zeitpunkt verpassten uns mitzuteilen, was ich wollte und er eben nicht – eine feste Beziehung. Und so stand ich des Öfteren nach mehr oder weniger langem Hoffen auf die große Liebe am Ende alleine mit einem gebrochenen Herzen da.

Hätte ich auf all die schönen Momente verzichtet, wenn ich es vorher gewusst hätte? Wahrscheinlich nicht. Hätte ich weniger gelitten? Vielleicht. Und genau in diesem Vielleicht befinde ich mich momentan. Vor einigen Wochen trat ein neuer Mann in mein Leben. Unser erstes Date machte Lust auf mehr, von seinem Profilbild lachte er mich mit seinen beiden Neffen an.

Meine Gedanken gingen auf Wanderschaft und ich sah mich schon in ferner Zukunft meine Koffer packen und in seinen 100 Kilometer entfernten Wohnort ziehen. Doch meine Pläne wurden bereits am nächsten Abend rasch zerschlagen, als er sichergehen wollte, dass wir bei unserem nächsten Date auch in die gleiche Richtung marschieren und schon trennten sich unsere Wege wieder.

Aber warum eigentlich? Natürlich hatte zu diesem Zeitpunkt keiner irgendwelche Gefühle für den anderen, aber die Sympathie stimmte. Ich bin zufrieden mit meinem Singleleben, aber gegen ein wenig Zweisamkeit hat doch keiner etwas einzuwenden. Und so änderte ich meine Meinung und ließ mich auf ein unverbindliches Treffen ein, denn wir spielten ja mit offenen Karten. Aus dem einen geplanten schönen Abend wurde ein zweiter, ein dritter und nun schmiege ich mich am Sonntagmorgen in seine Arme, bevor er aufsteht, um uns Brötchen holen zu gehen.


Weitere interessante Beiträge