Monatelang habe ich in dieser Hölle verharrt, bis ich durch die Hilfe anderer in der Lage war, mich selbst zu schützen. Als ich wieder tagelang nichts von dir hörte, außer hin und wieder eine kühle oberflächliche Nachricht, beendete ich es. Ich legte dir die Pistole auf die Brust und machte dir deutlich, dass ich nicht mehr mitspielen kann und werde. In diesem Moment wusste ich, dass es nun für immer enden würden, denn dein Ego hatte keine Chance, auch nur ansatzweise damit umzugehen. Es war das letzte Mal, dass wir uns sahen. Drei Wochen später hattest du eine Neue und warst so glücklich wie noch nie zuvor. Nach meiner Kenntnis hat auch diese „Liebe“ ungefähr so lange gehalten wie unsere.
Ich habe inzwischen einen wirklichen Partner an meiner Seite. Der nicht abwechselnd kalt und warm ist. Der mich nicht wegschubst, wenn es ihm zu viel wird. Meine Angst ist größer denn je, aber sie ist mir bewusst. Auch ich kann mit extremer Nähe nicht mehr umgehen. Ich rede mit ihm darüber und tue alles, um diese Gefühlsschwankungen, die von purer Angst geleitet werden, in den Griff zu bekommen. Ich bin dir begegnet und dadurch auch mir selbst. Und auch wenn die Narbe immer noch da ist, ich stelle mich meiner Angst und tue alles, damit dieser wunderbare Mensch an meiner Seite nicht auch nur ansatzweise das ertragen muss, was ich ertragen musste.
Ich wünsche dir nichts Schlechtes. Ich wünsche dir nur, dass du dir eines Tages selbst begegnest. Und dann wünsche ich dir die Kraft und die Stärke, diese Zeit zu überstehen und deiner Angst ins Gesicht zu blicken.
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Anna Zimt
Redaktion
Eric Hegmann