Ich wünschte, du hättest den Glauben an mich nicht verloren

Du bist der wertvollste Mensch, dem ich je begegnet bin. Dies kann unserem anonymen beziehungsweise-Leser niemand mehr nehmen. Ein Abschiedsbrief ohne Groll, aber mit sehr, sehr viel Gefühl.

Ich hätte noch mehr erkennen müssen, wie sehr dein Herz nach Geborgenheit sucht. Wie sehr es ebenfalls versuchte, die Vergangenheit zu überwinden. Ich hätte dir mehr sagen müssen, wie viel du mir bedeutest. Genau so wie du warst und wie du bist.

Wie sehr ich mir wünsche, dass du den Glauben an dich nicht verloren hast. Dass du erkennst, wie sehr du alles richtig gemacht hast. Nie und nimmer hättest du mehr tun können. Du bist der wertvollste Mensch, dem ich je begegnet bin. So fühlt es sich an, wenn das Schicksal dir den Teil deiner verloren geglaubten Seele schenkt. Ich werde dir auf alle Zeit dankbar sein.

Wie einsame Muscheln im Ozean

Nun treiben wir beide wieder als einsame Muscheln im Ozean des Lebens umher. Doch sind wir glücklicher dadurch? Ich glaube noch immer an diesen Zauber der wahren Liebe. Den Zauber, die Lichter, die Magie.

Durch dich weiß ich nun, was es bedeutet, wie es sich anfühlt, wahrhaftig zu lieben. Ich weiß nun, dass es die wahre Liebe tatsächlich gibt. Dass sich Seelen berühren und voneinander lernen können. Auch, dass sie miteinander leben können. Vielleicht braucht es eine Zeit, erneut allein im Ozean zu schwimmen.

Oft denken wir, dass eine Begegnung nur die Begegnung mit unserer anderen, eigenen Seite war. Dass uns ein Spiegel unserer selbst geschickt wurde, um zu erkennen. Vielleicht ist es jedoch mehr als nur das. Wie oft stehen wir vor dem mit Wasserdampf benebelten Spiegel und wischen mit der Hand umher und sehen wieder unser Spiegelbild. Immer in einer anderen Art und Weise. Mal verschwommen, mal mit Tropfen. Doch der Dunst wird weniger und er verschwindet und wir erkennen, dass unser Spiegelbild mehr ist, als nur ein Bild.

Ein jedes Epos endet in einer Trilogie

Ich hoffe, dass die tatsächliche Liebe noch einen Titel zu schreiben hat. Sie wird stetig weiterschreiben und ich weiß nun, dass es die Liebe gibt, dass die Hoffnung nie versiegen wird.

Am Ende findet sich die einsame Muschel im Ozean wieder und stellt fest, dass all der Abrieb der Gezeiten ihr immer noch eine Form zu schenken vermag, welche sich am Ende an das verlorene Stück schmiegt. Da die Welle ihnen den Weg zueinander schenkte, sie zerbrach, und am Ende der Wind sie dennoch zu Eins werden ließ.

Ich danke dir an den zurückgebrachten Glauben. An die Kraft der Gedanken und der Übertragung. Ich danke dir für tatsächliche Liebe. Das Öffnen des einst verschlossenen Herzens. Die Aussicht, dass aus einem möglichen Drama des begabten Kindes keines werden muss.


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