Ich will es nicht. Aber ich denke an ihn

Man sagt ja, wenn es in einer Beziehung gut laufen würde, würde da nie jemand zwischen kommen. Aber meine Beziehung ist gut. Ich liebe meinen Freund. Und deswegen will ich das mit dem anderen Mann nicht. Aber so richtig was dagegen tun, das kann ich nicht. Ich denke an ihn.

Nach diesem Abend hören wir wieder ein paar Monate nichts voneinander. Hin und wieder begegnet man sich mal im Auto, vielleicht hofft man auch, dem anderen über den Weg zu laufen.

Anfang des Jahres ist wieder so eine Feier. Ich kann ihn erst gar nicht angucken und gehe ihm aus dem Weg. Am Ende gehen wir natürlich trotzdem wieder zusammen nach Hause. Jeder zu sich, aber wir gehen wie immer ein Stück zusammen. Und dieses Mal wieder mit Umweg. Bei Vollmond durch den Wald. Es ist die perfekte Rummach-Kulisse, romantisch. Aber wir reden nur. Es gab nie Küsse. Keinen Sex. Wir sind beide vergeben. Wir mögen uns. Und der Abschied an dem Abend mit einer Umarmung ist schwer.

Was mache ich mit diesen Gedanken? Es geht in so viele Richtungen. Ich kenne alle Blickwinkel. Mein armer Freund. Ich will nur an ihn denken. Von außen betrachtet, bin ich kurz davor, eine Betrügerin zu sein. Und die junge Geliebte, die sich einen Mittvierziger hält. Eine, die alles kaputt macht. Ihre eigene Beziehung, eine andere Ehe. Vielleicht sich selbst.

Ich will es nicht. Aber ich denke an ihn.


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