Ich vermisse dich, ich vermisse uns

Es hat nicht funktioniert, obwohl sie es mehr als einmal miteinander versucht haben. Unsere anonyme Leserin blickt zurück auf einen Mann, der für sie emotional nicht erreichbar war

Ich war nie die Schönste im Raum. Du gabst mir nie das Gefühl, sie zu sein. Ich hätte das dringend gebraucht. Deine volle Aufmerksamkeit. Wenn ich mit dir geredet habe oder mit dir durch die Stadt gelaufen bin. Du warst abwesend. Schweigsam. In Gedanken. Ich war beleidigt. Angespannt. Ich wollte nicht, dass es mir egal ist. Damit es nicht weh tat, musste es mir irgendwann egal sein.

Ich schwelge … bin wehmütig … du fehlst. Dein Humor. Deine Wärme. Dein Gesicht. Dein Sinn für Gemütlichkeit, den ich mit dir teile.

Ich blicke zurück … Du hattest dich auch entwickelt. Ich konnte viel mehr mit dir reden als früher, du hast viel mehr nach Antworten gesucht als früher. Hast versucht mir zu helfen. Mich mitzutragen, wenn nötig. Dafür bin ich dankbar. Das lässt mich aber auch nicht loslassen, obwohl ich loslassen will. Aber irgendwie will ich es auch nicht. Zu unsicher bin ich mir, ob alles so richtig war, meine Kopfentscheidung, dich gehen zu lassen. Ich wollte dir Raum geben. Ich wollte mir Raum geben.

Und wieder blicke ich auf uns zurück … Ich hätte häufiger deine Aufmerksamkeit gebraucht. Dass du mir wirklich zuhörst. Und nicht gleich wieder vergisst, was ich gesagt habe.

Es gab keinen Plan. Ich mag es ja selber nicht, mich für Freunde am Wochenende festzulegen, das Wochenende vollends zu verplanen. Aber für dich schon. Ich wollte etwas mit dir machen. Ich dachte, es mache mir nichts, ohne dich zu planen. Aber das stimmte nicht. Es entfernte mich von dir.


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