Ich habe mich so sehr in dir getäuscht

Am nächsten Morgen habe ich dir geholfen, deine Sachen zu packen. Dann bist du gegangen. Für immer. Ich habe dir danach einen Brief geschrieben, weil du zu einem Gespräch nicht bereit warst. Ich hatte mir noch eine Chance gewünscht. Wenn beide an sich arbeiten, kann man es doch schaffen?! Du wolltest aber nicht an dir arbeiten. Du hast mich auch nie geliebt. Du wolltest vorgeben, wie alles zu laufen hat und hast mir dabei mangelnde Kompromissfähigkeit vorgeworfen – ein Widerspruch in sich. Gespräche auf Augenhöhe waren mit dir unmöglich.

Mit welcher Erwartungshaltung bist du an unsere Beziehung herangegangen? Du wusstest doch ganz genau, dass ich eine Frau mit einem eigenen Kopf bin. Aus heutiger Sicht bin ich dir so unendlich dankbar, dass du es beendet hast. Ich hätte es damals (noch) nicht gekonnt. Ich hatte immer noch zu viel Hoffnung. Trotz allem. Obwohl ich schon längst dabei war, an deiner Seite zugrunde zu gehen.

Dass du eine deiner Ex-Freundinnen einmal geschlagen haben sollst, habe ich nicht geglaubt, nicht mal ansatzweise für möglich gehalten. Dieser liebevolle, humorvolle, vernünftige Mann, in den ich mich verliebt hatte, schlägt doch keine Frauen! Ich kann den Wahrheitsgehalt natürlich nicht beurteilen, aber abwegig erscheint mir das heute keinesfalls mehr.

Was soll ich nach all dem von dir halten? Wenn man gemeinsam zu dem Schluss kommt, dass man doch zu verschieden für eine Partnerschaft ist, ist das sehr traurig und tut weh. Aber was da zwischen uns passiert ist, wie du mich behandelt hast, ist mir unerklärlich. Kann ich so weit gehen zu sagen, dass du ein Soziopath bist? Dass ich mich nie in dich, sondern deine schauspielhafte Fassade verliebt habe? Dass ich dich erst in den sechs Wochen, die du bei mir warst, richtig kennengelernt habe?

Es ist ein grausames Gefühl, mich derart in dir getäuscht zu haben. Dieser Schmerz wiegt schwerer als das Ende unserer kurzen Beziehung. Und jetzt wohnst du bei mir in der Nähe und wenn ich dich zufällig mal sehe, frage ich mich innerlich, wer du bist und wie es möglich war, dass ich dir mein Herz geschenkt habe. Ich werde in Zukunft besser darauf aufpassen, denn diese Lektion des Lebens habe ich nun definitiv verstanden.

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