Heute will ich wissen von dir: Ganz oder gar nicht?

Nun sitze ich hier, mit all meinem Gepäck und denke nach. Stochere in meinen Gedanken herum, die ziellos umherschwirren. Ich bin so wahnsinnig traurig, dass es zu Ende ist und gleichzeitig erleichtert, dass ich nun wenigstens irgendwas weiß, auch wenn es nicht das war, was ich wollte. Die ewige Ungewissheit hat mich so müde gemacht, so mürbe, alle Energie verzehrt, die ich noch hatte, mich in ein tiefes, dunkles Loch gezogen.

Nach der Traurigkeit kommt die Wut. Die Wut auf mich selbst, dass ich deinem Ruf nie widerstanden habe und immer wieder zu dir eilte. Und die Wut auf dich, dass du mir das immer und immer wieder zugemutet hast. Dass du mir erzählt hast, wie sehr du mich vermisst und ich dir Glauben schenkte. Mehr als einmal.

Wenn du mich haben kannst, willst du mich nicht, wenn ich gehe, merkst du, dass ich dir entgleite und du setzt alles daran, mich in deinem Leben zu halten, um mich dann mit voller Wucht aus diesem wieder raus zu stoßen. Nach der Wut kommt die Einsamkeit, die du in mein Leben gebracht hast, die mich manchmal lähmt am Abend und in den Nächten. Die Endlosschleife an Gedanken, an dich, an uns.

Ich finde immer wieder Entschuldigungen für dich, will dich eigentlich, wenn auch nicht als Partner, wenigstens als Freund in meinem Leben behalten. Weil du mir unglaublich fehlst, trotz allem. Aber nun, mit ein bisschen Abstand, erkenne ich, dass du dir nicht einmal meine Freundschaft verdient hast. Weil du keinen Respekt vor mir hast, keine Empathie für mich hast, sondern immer egoistisch gehandelt hast.

Du hast mich meiner Träume beraubt, du hast mich meiner Liebe beraubt, du hast mich meiner Zukunft beraubt. Ich glaube keiner deiner Tränen mehr, keinem deiner Worte. Ich habe das Vertrauen und den Glauben in dich verloren und das ist vielleicht der erste Schritt für mich in die richtige Richtung. Ich habe so viel mehr verdient, das weiß ich jetzt.

Mein Herz schlägt noch für dich, aber es wird langsamer, und so hoffe ich, dass es irgendwann nur noch für mich, in meinem Takt, schlägt, mich am Leben hält und mich glücklich macht. Und dass es irgendwann, wenn die Wunden geflickt sind, noch einmal für jemanden schlagen kann.


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