Er ist nicht der Vater

Egal, was ich mir für die Wohnung überlegt hatte, du konntest es umsetzen oder verbessern. Bald waren wir fertig und hatten wieder etwas mehr Raum für uns. Weihnachten kam, Silvester kam, ihr Geburtstag kam. Du wurdest krank, sie wurde krank und ich pflegte euch. Als dann ich krank wurde, reichte ein Foto – und 15 Minuten später warst du da. Drei Tage lang hast du dich um sie gekümmert, mit ihr gespielt und geschmust, während ich schüttelnd und frierend auf dem Sofa lag. Ich hatte meine Ruhe und es war Gold wert.

An dem Tag, an dem ich das erste Mal “Er ist nicht ihr Vater”, sagte, blutete mir ein wenig das Herz. Wie sehr hätte ich es mir gewünscht. Je liebevoller du mit uns warst, je mehr sie mit dir auf dem Spielplatz tobte, auf dem Sofa schmuste, je öfter sie dir ein Küsschen gab und dich Papa nannte, desto sicherer war ich mir, dass du nicht nur das Beste für mich, sondern auch für sie bist.

An dem Tag, an dem alles offiziell wurde und auch ihr Vater davon erfuhr, war ich stolz. Ich war so stolz auf dich, wie gut du mit ihr zurecht kamst, und ich war dir dankbar, dass du all die Jahre an mir fest gehalten hast. Und ich war stolz auf mich, denn ich wusste, dass ich es durchaus noch wert war, geliebt zu werden. Mit Dehnungsstreifen. Mit Kind.

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