Endlich bin ich stark genug!

Unsere anonyme beziehungsweise-Leserin wünschte sich vor einigen Jahren: Irgendwann bin ich stark genug! Wir wollten wissen, ob sie es geschafft hat und ob sich ihr Wünsch erfüllt hat. Hier erzählt sie uns den Ausgang ihrer Geschichte!

Meine Angst war gar nicht so unbegründet. Hannes tauchte des Öfteren bei meiner Arbeit auf und verlangte nach mir. Daraufhin zitierte mich mein Chef ins Büro. Nach einem klärenden Gespräch, durfte ich ab und zu von zuhause aus arbeiten und war ab da nicht mehr alleine auf der Arbeit, wir waren immer mindestens zu zweit. Es nahm einfach kein Ende.

Ich suchte mir neue Hobbys und einen neuen Freundeskreis, damit mir die Decke nicht auf den Kopf fiel, ein bisschen Abwechslung wenigstens.

Ein halbes Jahr später bekam ich von meinem Chef ein Jobangebot in einer anderen Stadt, in Stuttgart, ich war erst noch skeptisch, ob ich dies annehmen sollte. Alleine in einer fremden Stadt, ohne Freunde? Dann dachte ich daran, dass es nur besser werden könnte. Immerhin war ich dann ganz weit weg von ihm und er könnte mir nichts mehr anhaben.

Weit weg von ihm – und von allen Freunden

Kurze Zeit später packte ich die Koffer und zog schon in die neue Wohnung ein. In meinem Job lief alles gut und ich hatte schnell viele neue Freunde gefunden. Mein neues Hobby forderte meine komplette Aufmerksamkeit und Freizeit.

Inzwischen sind zwei Jahre seit der Trennung vergangen. Ich war oft zu Besuch in meiner Heimat, bei alten Freunden und im Urlaub.

Trotz allem wurde ich nicht glücklich, Stuttgart empfand ich als laut, schmutzig und eng. Die Wohnung war klein und etwas Größeres konnte ich mir nicht leisten. Und außerdem vermisste ich meine Familie unheimlich. Da rief mich plötzlich eine Nummer an, die ich nicht in meinem Smartphone eingespeichert hatte.

Die ersten paar Male ging ich nicht ans Telefon, ich dachte es werden bestimmt nur wieder irgendwelche Umfragen oder Vertreter sein. Nach einer Woche, als die Nummer immer noch versuchte mich anzurufen, ging ich ans Handy. Es war meine beste Freundin von damals!

Wir telefonierten eine halbe Ewigkeit. Wir redeten darüber, dass sie einen Freund hatte, dass Hanna inzwischen ein Kind hat, und Steffi sich mal wieder von ihrem Freund getrennt hat. Aber das Wichtigste waren ihre Worte: „Hannes ist weg. Er ist wieder in Hamburg und möchte nicht mehr zurück nach München!.“ 

Hannes hatte inzwischen eine Freundin, die schwanger von ihm war.

Mir fiel ein Stein vom Herzen, ich war noch nie so erleichtert. Als wir fertig waren mit Telefonieren, druckte ich meine Kündigung aus. Ich wollte wieder zurück nach München!

Als ich meinem Chef am nächsten Tag die Kündigung entgegen streckte, war dieser gar nicht überrascht, im Gegenteil, er unterstütze mich sogar bei der Umsetzung des Umzugs und er stellte mich bis zum Jahresende frei. So konnte ich in Ruhe meine neue Wohnung einrichten und mir einen neuen Job suchen. 

Lieber ein Schrecken mit Ende, als Schrecken ohne Ende . 

Sie möchten uns Ihre Erlebnisse erzählen? Wir freuen uns darauf und veröffentlichen vielleicht als nächstes Ihre Love Story. Hier können Sie uns Ihre Liebesgeschichte senden. P.S.: Tipp- und Grammatikfehler korrigieren wir für Sie mit größter Sorgfalt. Größere Veränderungen werden wir aber natürlich nur nach vorheriger Absprache mit Ihnen vornehmen. Mit der Veröffentlichung des Beitrags stimmen Sie unserer Autorenvereinbarung zu.

Weitere interessante Beiträge