Eine Liebe, die mich rettete

Ich suchte uns eine schöne kleine Wohnung. Während meine Große mittlerweile in den Kindergarten ging, musste ich weiter kellnern und auch die Nächte am Wochenende verbrachte ich mit Arbeiten, während eine Freundin auf meine Tochter aufpasste. Auch mit mit Modeln verdiente etwas dazu. Irgendwie musste ich zudem mein Studium bewältigen. Es war oft sehr anstrengend, aber wir waren glücklich.

Etwa ein Jahr später traf ich einen Mann, der etwas in mir auslöste, was ich bis dahin nicht kannte. Ich war sofort Hals über Kopf verliebt. Dass er fast zehn Jahre älter war, war schnell vergessen. Er war der perfekte Gentleman und ich war nie glücklicher, als in dieser Zeit. Vor allem, war er wunderbar zu meiner Tochter und schnell zum Ersatzpapa geworden und damit auch sehr glücklich. Wir planten, dass ich mit meiner Tochter bald zu ihm ziehen würde und dachten sogar über ein zweites Kind nach. Ich wollte aber zuerst mein Studium beenden und bestand darauf, auch meinen Job zu behalten. Ein Jahr lang waren wir einfach glücklich. Bis zu der Nacht, die alles verändern würde.

Meine Tochter war bei ihrem “neuen Papa” und ich ging wie jeden Samstag zur Arbeit. Kurz zuvor hatte ich mich für einen Kalender fotografieren lassen, der lokal sehr bekannt war und war seitdem daran gewöhnt, dass vor allem männliche Gäste mich erkannten. An diesem Abend war jedoch jemand in dem Club, in dem ich an der Bar arbeitete, der sowohl bei mir, als auch bei meinen Kollegen ein komisches Gefühl auslöste. Ich kann nicht erklären, was genau komisch an ihm war, aber ich fühlte mich schrecklich unwohl unter seinen Blicken. Es war so extrem, dass wir gemeinsam entschieden, dass ich früher Feierabend machen würde.

Ich verließ also den Laden und lehnte aus purem Stolz das Angebot unserer Türsteher ab, mich nach Hause zu begleiten. Auch ein Taxi hielt ich für unnötig. Ich war doch eine unabhängige, starke und mutige Frau. Ein großer Fehler, wie ich heute weiß. Ich ging den kurzen Weg zu meiner Wohnung und bemerkte nicht, dass mir jemand folgte. Bis ich meine Tür aufschloss und plötzlich eine Hand an meinem Rücken spürte. Ich drehte mich um und blickte dem Mann in die Augen, wegen dem ich meinen Arbeitsplatz verlassen hatte. Bevor ich noch irgendetwas tun oder sagen konnte, traf mich schon ein Schlag, der mich drei Zähne und kurzzeitig das Bewusstsein kostete.

Ich möchte nicht auf die Einzelheiten, die folgten, eingehen. Ich war zwischenzeitlich sicher, diese Nacht nicht überleben zu können. Es war die Hölle und ich kann mir kein schlimmeres Gefühl vorstellen. Ich hatte schreckliche Angst und Schmerzen, bis er endlich, Stunden später, meine Wohnung verließ.


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