Ein verlorener Moment

Nun, ich lebte dann einfach mein Leben weiter und irgendwann habe ich bei einem kleinen Workshop mitgemacht. Wen sehe ich dort? Ihn! Er arbeitete nebenan, was für ein Zufall. Es dauerte, bis ich ihn ansprach und da war er wieder: dieser Blick.

Unsere Blicke verfingen sich ineinander, wir redeten, lachten, doch er war nicht mehr frei. Freundin, Kind, bla bla. Doch es kam zu einem Kuss, unserem Kuss, der schon so lange überfällig war, den wir beide gewollt hatten. Es war eindeutig.

Aber es wurde nichts daraus. Dennoch gab ich nicht auf, gab ihm diesmal meine Nummer, lud ihn auf einen Kaffee ein. Na ja, wir konnten beide sehen, dass es niemals nur beim Kaffee geblieben wäre. Der Kuss schwebte viel zu stark zwischen uns.

Wir trennten uns mit einer etwas zu langen Umarmung. Ich hörte nichts mehr von ihm, aber auch das war uns beiden klar gewesen. Ich sah es in seinem Blick: Zu groß wäre die Versuchung für ihn gewesen.

Diese Begegnung ist nun ein Jahr her. Manchmal, bei einem Lied oder bei schweifenden Gedanken, fällt er mir wieder ein und die Trauer ist wieder zurück, Trauer darüber, dass ich ihn nicht einfach geküsst habe und die Momente verstreichen ließ.

Nun schreibe ich es nieder und verabschiede mich von ihm, seinem Blick und seinen Lippen. Verabschiede mich von einer Möglichkeit, einer Zukunft, die Liebe versprach und doch nie sein wird.

Lebe wohl, du wunderbarer Mann, du verlorener Moment. Wenn du mich doch einmal in Gedanken besuchen kommst, werde ich dich mit Freude betrachten.

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