Du tust mir so gut – aber du bist nicht gut genug für mich

Eigentlich haben wir eine normale Beziehung geführt, nur dass du jeden Abend zu ihr nach Hause gefahren bist. Ich wusste die ganze Zeit, dass es nicht richtig war, aber ich konnte nicht anders. Ich habe deine Nähe so genossen und ich war so glücklich mit dir, weil mir bewusst wurde, dass ich dich liebe. Ich habe nie Druck ausgeübt, denn ich wollte dir zeigen, wie schön es mit uns sein könnte. Und ich wollte, dass du dich aus freien Stücken für mich entscheidest.

Doch so sehr du mir auch geholfen hast, mich selbst zu finden und wieder zu lieben, umso mehr hast du mein Selbstwertgefühl wieder zerstört. Von Woche zu Woche ging es mir schlechter. Immer wenn du abends wieder zu ihr bist, habe ich stundenlang im Bett geheult. Du hast das gemerkt, mir immer wieder versprochen, dass du dich jetzt bald trennen würdest. Doch nie ist etwas passiert.

Nach einem halben Jahr konnte ich einfach nicht mehr, ich habe dir ein Ultimatum gestellt und du hast dich für deine Beziehung entschieden. Du sagtest, du würdest mich lieben – aber du könntest dich nicht trennen. Es tat so weh, es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich habe nur noch geheult, immer wieder bin ich in Tränen ausgebrochen.

Ich habe mich in dieser Zeit nicht bei dir gemeldet, obwohl mir das sehr schwer gefallen ist. So oft hatte ich deinen Chat auf, so oft habe ich mir gewünscht, dass du vor meiner Tür stehst. Ich wollte dich nicht bei mir haben, obwohl ich mir nichts sehnlicher gewünscht habe. Ich habe mir ausgemalt, wie ich dich vor der Tür stehenlasse, dich wegschicke, wenn du dich nicht getrennt hättest. Dann standest du vor meiner Tür, hattest dich nicht getrennt und was habe ich gemacht? Ich habe dich in meine Arme geschlossen, dich einfach nur festgehalten. Du hattest mir so gefehlt, ich hatte so Sehnsucht nach dir!

Dann begann für mich die schönste und zugleich schlimmste Zeit. Dieses Auf und Ab, die Hoffnung, die du mir immer wieder gemacht hast und dann diese Enttäuschung, dass sich doch wieder nichts geändert hat. Immer und immer wieder habe ich gehofft und geglaubt, dass du dich zu mir bekennst und immer wieder hast du gekniffen, hast gesagt, du kannst es doch nicht.


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