Du bist meine Traumfrau – und Herzensbrecherin

Für mich ist es neu gewesen, ich habe aber auch die Befürchtung gehabt, dass es „too much“ für sie wird. Wenn alles schön und neu ist, möchte man dies natürlich so oft wie möglich erleben. Sie kannte dieses Gefühl jedoch schon, weshalb ich Rücksicht nahm. Als ich ihr jedoch zwei Tage nicht schrieb, fürchtete sie, sie hätte etwas falsch gemacht.

In der schnelllebigen Welt, in der jede Beziehung nur einen Wisch entfernt ist, gehöre ich wohl noch zur alten Schule. Dass sich eine Frau bei all der Auswahl für einen Mann entscheidet, ist nicht selbstverständlich. Für mich bedeutet dies noch etwas. Ich halte einer Dame die Tür auf, unterstütze sie beim Ein- und Aussteigen in das und aus dem Auto, helfe ihr in die Jacke und mache andere Kleinigkeiten, die für mich selbstverständlich sind, aber heutzutage größtenteils verloren gegangen sind. Wenn ich sie glücklich gemacht habe, hat dies auch mich glücklich gemacht. Ihr Lachen, ihre Wärme – das war meine Belohnung.

Doch dann wurde es auf einmal kompliziert. Sie verzierte ihre Textnachrichten nicht mehr, ihre Sprachnachrichten wurden kürzer. Sie sei auf keine Beziehung aus. Es wäre unfair, nur Nähe zuzulassen, wenn sie Lust hat. Sie schrieb, dass man das zumindest nicht beim besten Freund, so wie wir uns bezeichnen, macht. Dass ich die erste Nähe auch einfach genieße, kam ihr nicht in den Sinn. Wie bereits erwähnt, habe ich Schwierigkeiten mit Vertrauen, aber natürlich habe ich auch den Wunsch nach Nähe. Ich habe das auch genossen. Durch sie habe ich begonnen, unterbewusst an diesem „Problem“ zu arbeiten. Sie hat mir das abgenommen, weil sie für mich entschieden hat.

Einige Tage verstrichen. Sie hatte das Gefühl, dass ich erst einmal Abstand suchen würde. Ich hingegen habe ihr zwei oder drei Mal geschrieben, erhielt aber nur einen sehr kurzen, kalten Satz zurück. Nach knapp zwei Wochen habe ich es nicht mehr ausgehalten. Mir fehlte das Schreiben bis in die Nacht, das mit ihr in der Sonne Liegen, ihr Lachen und ihr Duft. Ich habe sie sehen müssen. Und wir trafen uns wieder. Sechs Stunden saßen wir wieder in unserem Lokal, bis wir wieder einmal herausgeworfen wurden.

Auf dem Weg zum Fahrstuhl sah ich es bereits in ihren Augen. Sie wusste genau, was ihre folgenden Worte in mir auslösen würden. Mein Puls war am Anschlag. Sie sagte, sie habe einen Mann kennengelernt und wäre jetzt in einer Beziehung. Ich sah eine Art Tunnel vor mir, mein Hals schnürte sich zu und ich musste mich an der Wand stützen.


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