Dann warst du verschwunden …

Ich war dennoch kurz davor, aufzugeben. Doch dann hatten wir in einer Nacht ein fantastisches Gespräch: über dich, über mich und über unsere Beziehung. Ich sagte dir, dass ich manchmal den Eindruck hätte, du seist emotional-instabil, was du bestätigtest. Kurz darauf fuhren wir für zwei Wochen in den Urlaub und hatten eine wunderschöne, harmonische Zeit inklusive Jahrestag. Es dauerte nicht lange und der Alltag hatte uns, insbesondere dich, wieder. Es ging wieder los, heftiger denn je und in immer kürzeren Abständen.

Ich bin nicht deine Therapeutin

Seit gestern hast du mich als Kontakt blockiert. Ich konnte dieses Monster gestern nicht vertreiben. Wir haben die Nacht getrennt und im Streit verbracht. Ich habe gestern zynisch reagiert, unangemessen. Ich bin aber deine Freundin, keine Therapeutin. Ich war genervt, dass du schon wieder einen Aussetzer hattest. Der siebte in vier Wochen.

Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Der, mit dem ich zusammengekommen bin, ist nicht mehr da. Verschwunden. Weg. Der, der noch da ist, befindet sich in einem Strudel aus Abwertung, Zweifel, Selbstvorwürfen und tiefer Traurigkeit. Ich habe Angst, dich nicht mehr zu finden. Ich bin in Sorge um dich, wie du da rauskommen kannst, wenn du nicht mal mehr mir vertraust. Doch ich bin bereit zu kämpfen – mit dir gemeinsam. Das Monster in Schach zu halten, dir Liebe und Geborgenheit zu geben, damit es nicht mehr so schnell Gelegenheit findet, dich zu vereinnahmen.

Ich wünschte, ich hätte Anfang des Jahres anders reagiert, als du mit dem Gedanken spieltest, in stationäre Behandlung zu gehen. Du bist seelisch krank. Und das meine ich absolut nicht abwertend. Nun bleibt mir nur, das Gespräch mit dir zu suchen, dir Unterstützung anzubieten, doch auch die Gefahr, dass du mich nicht an dich ranlässt. Wenn du dich entscheidest, professionelle Hilfe anzunehmen, bleibe ich an deiner Seite, wenn du das willst. Ich lasse dich nicht im Stich.

Ich vermisse dich!

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