Auf einmal warst du wieder in meinem Leben

Zwei Jahre hatten wir keinen Kontakt, aber ich konnte dich auch nicht vergessen. Und dann saß ich dir auf einmal in einem Café gegenüber, du erzähltest mir, wie es dir in der Zwischenzeit ergangen war, von deiner Scheidung, deinem Burnout danach und wie die Krankheit dich und dein Leben verändert hatte. Unser Treffen wühlte mich auf, ich war mir nicht sicher, ob das eine gute Idee gewesen war, ob ich dich jemals wieder sehen wollte.

Wenig später flog ich in den Urlaub. Eine sternenklare Nacht am Meer und etwas zu viel Wein ließen mich dir ein paar Bilder senden und schon gingen täglich Nachrichten hin und her. Unser nächstes freundschaftliches Treffen im neuen Jahr endete ungeplant in einer wunderschönen gemeinsamen Nacht.

Was war das mit uns? Eine einmalige Sache, der Beginn einer wunderbaren Liebesgeschichte? Als wir uns nach ein paar Wochen wieder trafen,  sprachst du davon, wie schwer es dir seit dem Burnout fiele, Nähe zuzulassen und Gefühle zu zeigen und darüber, dass du noch nicht wieder gesund seist. Ich hörte deine Worte, aber verstanden habe ich sie an diesem Abend nicht. Ich sah kein Problem – wir wollten uns beide wieder treffen und sehen, wohin uns das führt.

Wir hatten wunderschöne Dates und als du mich zwei Monate später eingeladen hast, mit dir und deinen Kindern in den Urlaub zu fahren, verlor ich endgültig wieder mein Herz an dich. An unserem letzten Abend sagte ich es dir, mir war es wichtig, ehrlich zu dir zu sein. Du sprachst nicht über deine Gefühle, aber ich war mir sicher, du warst gerne mit mir zusammen. Dabei hattest du dich verändert, unser Zusammensein war nicht mehr so unbeschwert wie früher, doch mir war das egal, ich wollte dich und hoffte auf ein Happy End.

Dann, gleich nach dem Urlaub, fielst du das erste Mal in ein Loch, du vermisstest die Kinder, wolltest oder konntest mich nicht sehen, mich nicht an dich ranlassen, ich konnte dir auch nicht helfen. Wieder einmal weinte ich wegen dir. Was damals in dir vorging? Ich habe es nie verstanden und du hast nicht versucht, es mir zu erklären. In der Zeit danach wurde es immer schwieriger: Wenn wir uns trafen, war es wunderschön und wir kamen uns sehr nah. Diese tolle gemeinsame Zeit endete aber häufig abrupt, es war dann, als wenn zwischen uns eine Eiswand hochfuhr, eben hatten wir noch romantisch gefrühstückt, dann saßt du drei Stunden stumm neben mir im Wagen und entzogst mir deine Hand.


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