Wie bleibt man Paar und nicht nur Eltern?

Wenn man Eltern wird, ändert sich alles. Doch was macht es mit uns als Paar? Carsten Bauer von DADDYlicious.de hat sich bei „seinen Vätern“ umgehört

Jemand, den man über alles liebt, bedingungslos, ohne irgendeine Erwartungshaltung, rückt auf einmal in den absoluten Lebensmittelpunkt. Jemand, für den man durchs Feuer gehen würde, selbst wenn dieser nur Geschrei als Dank übrig hat. Ein Gefühl demütiger Zufriedenheit entsteht. Ein Gefühl, das erdet. Trotz aller Entbehrungen. Tatsächlich?

Zweisamkeit? Überbewertet

„Man wird zu einem verschworenen Haufen“, findet Matze, 33 Jahre alt. „Vorher waren wir schon ein gutes Team, aber das Kind, übrigens auch schon lange, bevor es überhaupt wirklich da war, hat unserem Team noch mal eine ganz neue Qualität gegeben.“ Bereits all die Dinge vorzubereiten, zu organisieren, sich zu informieren und immer wieder neu austauschen haben für den Architekten die Zweisamkeit intensiviert und vertieft, die anschließend zu einem untrennbaren Trio anwachsen sollte.

Ähnlich sieht es Robert, Makler, 36 Jahre: „Ein gemeinsames Kind verbindet einen mit der Mutter auf Lebenszeit. Wenn man mit dieser Mutter glücklicherweise verheiratet und zusammen ist, schweißt das mehr zusammen als alle ‚Ja-ich-will-Bekenntnisse’.“ Dennis, ebenfalls 36, resümiert, dass „so etwas wie Liebesleben erstmal in den Hintergrund rutscht. Zumindest die ersten sechs Monate. Man ist erstmal so vom Kind geflasht, dass alles andere zur Nebensache wird“, so der Jurist. Und rät: „Danach sollten sich beide wieder langsam rantasten. Immer schön spontan, wenn der oder die Kurze mal eine Schlafpause einlegt.“

Aber “Paar sein” bedeutet nicht nur, wieder Spaß in der Kiste zu haben. Fakt ist: Das Leben ist nach der Geburt ein völlig anderes. Wirklich alles dreht sich um das Kind und richtet sich auch ganz klar auf den Schutzbefohlenen aus. Wichtig ist, dass sich Eltern Inseln schaffen, und dies so früh wie möglich. Ob einmal in der Woche ein gemeinsamer Abend, alle 14 Tage oder einmal im Monat. Das Ausbrechen aus der Routine, der Besuch des Lieblingsrestaurants oder ein Kinobesuch schafft Raum, sich wieder näher zu kommen. Oder einfach mal Gespräche wie früher zu führen. Ohne dass über Windeln, Schnuller oder diese und jene Macke des Kindes gesprochen wird. Denn es gibt auch noch die anderen Themen. Wenn das auch schwerfällt.


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