Miesepeter? So gehen Sie mit einem pessimistischen Partner um

Pessimisten küsst man nicht. Das weiß der Volksmund schon lange. Denn wir ahnen: Wenn jemand immer denkt, das Glas sei halb leer, wird er nicht mal seinem Partner etwas abgeben wollen. Über pessimistische Partner und den richtigen Umgang mit ihnen

Wer mutig und zuversichtlich in die Zukunft blickt, sorgt in der Partnerschaft für gemeinsame Pläne und ein wohliges Wir-Gefühl. Eine lebensbejahende Einstellung gibt uns das Gefühl, gerne mit dieser Person zusammen sein zu wollen. Das wiederum erhöht die Paarzufriedenheit, und hilft, auf die unausweichlichen Veränderungen, die auf eine Partnerschaft zukommen, reagieren zu können und Lösungen zu finden.

Doch leider ist nicht jeder ein Optimist … Was tun, wenn Sie an einen Schwarzmaler geraten sind?

Was sind typische Probleme in der Beziehung mit einem Pessimisten?

Wie Optimismus hat Pessimismus viele Gesichter. Das ist beispielsweise der Umgang mit Anderen: Wer damit rechnet, nie zurückzuerhalten, was er selbst in eine Beziehung investiert hat, wird irgendwann selbst nur noch wenig bis gar nichts einbringen.

Die nächste Katastrophe kommt bestimmt

Pessimisten meckern und nörgeln und finden überall Anlass zur Kritik – nichts ist wirklich perfekt und niemand macht seine Arbeit richtig. Die Ampeln sind immer alle rot und der Kellner bringt natürlich das falsche Essen. Sie können die schönen Momente des Lebens nicht genießen, sind nicht dankbar für die kleinen Wunder, rechnen mit dem Schlimmsten und stoßen damit die sich selbst erfüllende Prophezeiung eigentlich erst an. Manchmal rechtfertigen sie diese Weltsicht damit, dass sie mit dieser Einstellung ja wenigstens positiv überrascht werden können. Theoretisch ist das richtig, doch Pessimisten können sich darüber in der Folge gar nicht wirklich freuen, denn die nächste Katastrophe wartet ja bereits.

In der Beratung ist selten zu erleben, dass sich zwei Pessimisten zusammen tun. Grundsätzlich ergänzen sich unterschiedliche Sichtweisen, und je nach Situation mag auch Pessimismus als Haltung sinnvoll sein, um nicht zu viel Euphorie und Energie in Projekte zu investieren, die dann scheitern. Extreme Optimisten und extreme Pessimisten werden sich aber nicht zusammen tun. Da sind die Unterschiede zu groß, um diese respektvoll als Chancen zur gegenseitigen Unterstützung wahrnehmen zu können.

Ein optimistischer Partner kann den Pessimisten an seiner Seite ein Stückchen öffnen für Neues und ihm so positive Erlebnisse und Impulse verschaffen. Doch es kann vorkommen, dass auch ein Optimist die Lebensfreude verliert. Sie werden vom Partner heruntergezogen, denn Pessimisten erlauben letztlich keinen positiven Blick auf die Umwelt. Dann ist Hilfestellung wichtig, Mut und Vertrauen darin wieder zu finden, dass sich gemeinsam Lösungen finden lassen, die vorher unerreichbar schienen.


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