Darf ich dich küssen? Eine echt gute Frage!

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den ersten Kuss gekommen? Wer macht den ersten Schritt? Und: Sollte ich vorher um Erlaubnis bitten? Tom ist ein Romantiker und hat seine ganz eigenen Antworten auf diese Fragen

„Ich bin Tom, 29, Single und auf der Suche. Bei meinen samstäglichen Streifzügen durch die Berliner Bars und Clubs begebe ich mich auf eine Entdeckungstour der besonderen Art. Ich bin nicht der Typ, der als Erster auf der Tanzfläche steht und Party macht. Lieber sitze ich am Ende des Tresens oder lehne mich entspannt an die Wand, eine Hand am Bier. Ich bin jener Mann, der langsam Blickkontakt mit dir aufnimmt. Der dich quer durch die Menschenmenge hindurch beobachtet. Ich bin der Mann, der dich womöglich auf Anhieb bewundert. Der Mann, der noch an die Magie der Liebe auf den ersten Blick glaubt. Wortloses Begehren. Ein Kuss ohne lange Vorgeschichte. Ganz einfach, weil es alles passt.

Darf ich eine fremde Frau einfach so küssen?

Ich mag vielleicht als Romantiker oder gar Träumer gelten, der an diesen einen magischen Moment glaubt, in dem sich zwei Menschen begegnen und – ohne auch nur ein Wort miteinander gewechselt zu haben – aufeinander zugehen und sich küssen, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Als würden sich ihre Seelen seit einer Ewigkeit kennen und nun das lang ersehnte Wiedersehen feiern.

Auslöser dieser Fantasie eines spontanen, unverhofften Kusses war bei mir nicht zuletzt eine Szene aus dem Kinofilm „La La Land“, den ich vor einigen Jahren gesehen habe. Darin betritt sie, eine angehende Schauspielerin, angelockt von der Musik eine Jazz-Bar. Ihre Augen heften sich auf den Mann, der dort am Klavier sitzt und mit seiner Musik ihr Herz berührt. Als der Pianist fertiggespielt hat, steht er auf, und noch bevor sie ein Wort sagen kann, nimmt er sie leidenschaftlich in den Arm und küsst sie – ohne sich vorher lange mit einem Flirt oder der respektvollen (oder auch einfach nur schüchternen) Frage „Darf ich dich küssen?“ aufzuhalten. Faszinierend!

Dieser Moment verfolgt mich bis heute, auch bei meinen eigenen nächtlichen Streifzügen. Die Realität ist zwar nicht Hollywood, aber auch nicht viel weniger spannend. Denn tatsächlich hatte ich vor kurzem meinen persönlichen „Magic Moment“.

Auf einmal sah ich sie!

Ein Kumpel hatte mich in einen Club mitgenommen, den ich noch nicht kannte. Wie gewohnt bestellte ich mir ein Pils und platzierte mich an einer Säule im Raum, an die ich mich anlehnen konnte und von der aus ich einen guten Überblick hatte. Während meine Begleitung sich irgendwann auf die Tanzfläche begab, schweifte mein Blick umher. Und da entdeckte ich sie. Doch was noch viel schöner war: Sie entdeckte auch mich! Es war dieser Liebe-auf-den-ersten-Blick-Moment, der so intensiv war, dass plötzlich alles um uns herum stillzustehen schien. Wie ein Blitz, der einschlug, eine Sekunde, die sich zu einer Ewigkeit ausdehnte und ein Gefühl absoluter Vertrautheit verströmte. Unsere Augen sagten nicht nur: Ich möchte dich gerne küssen… Sie forderten regelrecht: Ich will dich küssen!


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