In der kleinen, verbotenen Ecke meines Herzens

Der Zauber einer verbotenen Begegnung nahm ein tragisches Ende. Unsere anonyme Autorin blieb allein in ihrem Gefühlschaos zurück und teilt mit uns ein Geheimnis

Eine Woche Studienfahrt. Anfangs vermisste ich meinen Freund sehr, selbst nach drei Jahren Beziehung. Ich habe mich gefreut, bald wieder nach Hause zu kommen. Dann lernte ich dich, diesen jungen, charmanten Typen, kennen. Wir verstanden uns gut, hatten gleich einen Draht zueinander.

Später am Abend sind wir gemeinsam nach oben gegangen und haben uns viel erzählt, über politische Themen diskutiert, gelacht, die Sterne vom Balkon aus angesehen, über das Universum spekuliert. Du hast mich von hinten umarmt und es hat sich so gut angefühlt, deinen Körper und deine Wärme zu spüren. Ich kann es jetzt noch fühlen.

Zeitgleich war das schon eine Warnung für mich, denn ich wusste, dass mein Freund es nicht gutheißen würde, wenn er es wüsste. Und doch konnte ich nichts dagegen tun. Am nächsten Abend standen wir wieder auf dem Balkon, kuschelnd. Mein Körper dicht an deinem, mein Kopf auf deiner Brust. Ich hab mich auf deinen Schoß gesetzt und wir haben viel geredet und uns immer wieder berührt, bis ich das Gefühl in mir nicht mehr ausgehalten habe und dich küssen musste.

Es war wie eine lodernde Flamme, die sich in ein Feuer verwandelt hat, sobald meine Lippen deine berührt haben. Du hast mein Gesicht in deine Hände genommen und ich habe mich so sicher gefühlt. An meinen Freund habe ich dabei keine Sekunde gedacht. Als ich nachts in mein Bett kroch, alleine, wurde mir bewusst, was ich getan habe.

Allerdings spüre ich keine Reue. Ich wollte nur einmal noch deine Hände spüren, deine Zunge schmecken und diese Hitze fühlen, wie schon lange nicht mehr. Also ist es am nächsten Abend erneut passiert, ich habe fast darauf hingefiebert und ich konnte nichts machen, außer weiter zu machen.

Als der Freitag kam, mussten wir uns verabschieden, aber da keiner davon wissen sollte, fiel es spärlich aus. Eine kurze Umarmung, obwohl ich deinen Duft viel länger hätte einatmen können. Mein Freund hat mich dann vom Bahnhof abgeholt. Alles war gut, ich hab ihm von der lustigen Fahrt erzählt, allerdings ohne die Details.


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