Sex als Mittel zum Zweck? Wenn es nicht mehr um die Lust aufeinander geht

Sex ist etwas Wunderbares! Eine Art Kommunikation! Es fühlt sich toll an, wenn wir uns gemeint und begehrt fühlen

Er ist mehr als nur Technik, sondern vielmehr eine Sprache, die wir lernen können. Wir zeigen unserem Partner oder unserer Partnerin, wie sehr wir ihn/sie lieben, schätzen, respektieren. Wir kommen uns ganz nah, körperlich als auch emotional. Wir zeigen uns dem anderen. Intimität ist immer auch eng verwoben mit unserer Persönlichkeit. Wie offen können wir sein? Können wir unsere Bedürfnisse zeigen? Wie weit können wir auf den anderen zugehen? Er ist einfach toll, wenn er an keine Bedingungen geknüpft ist, also bedingungslos im wahrsten Sinne des Wortes ist.

Aber genau das kann auch zum Problem werden. Denn allzu oft wird er in einer Beziehung eingesetzt, um etwas zu erreichen. Dies nimmt uns wiederum letztendlich den Spaß. Und am Ende fragen wir uns, warum wir keine Lust mehr haben.

Es gibt viele Gründe dafür, Sex haben zu wollen

Unser Bedürfnis nach körperlicher Nähe hat oftmals ganz narzisstische Gründe: Wir wollen uns bestätigt fühlen, wollen beachtet, gesehen und wahrgenommen werden, wollen uns der Liebe des oder der anderen vergewissern. Manchmal wollen wir nach einem stressigen Tag Druck abbauen. Womöglich wollen wir auch einfach nur unsere Ruhe haben und lassen uns deshalb darauf ein. Vielleicht ist Sex die einzige Art, auf die wir gelernt haben, Nähe zuzulassen. Letztendlich gibt es so viele Gründe, wie es Menschen gibt und womöglich findet sich hier der eine oder die andere wieder. Nur selten sind wir uns dessen bewusst. Wir setzen den anderen damit aber unter Druck. Denn der oder die muss nun erfüllen, was uns fehlt. In einem so bedürftigen Moment abgewiesen zu werden, führt schnell zu Kränkungen. Allerdings sind die wenigsten Menschen auf Dauer begeistert davon, Sex nur zu bekommen, weil der oder die andere etwas braucht. Denn wir fühlen, dass nicht wir gemeint sind, sondern die Bedürfnisse des anderen. Sehr schnell fühlen wir uns benutzt und eben nicht als Partner wertgeschätzt. Am Ende führt dies auf beiden Seiten zu Frustrationen.


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