Die Bedeutung der Wortwahl in der Partnerschaft

Was sagen wir eigentlich, wenn wir miteinander sprechen? Kleine Änderungen in der Wortwahl und Ausdrucksweise haben positive Wirkung auf Ihre Beziehung. Einige Ideen zum Ausprobieren und bewussten Anwenden von Gabi Golling

Viele unterschiedliche Kommunikationstheorien beschäftigen sich damit, was wir wie und warum sagen. Was allen gemeinsam ist: die Unterscheidung zwischen verbal und nonverbal. Während wir mit unserem Körper permanent, aber meistens eben unbewusst kommunizieren, können wir unsere verwendeten Worte bewusst wählen.

Worte haben Kraft

Solange in einer Beziehung alles in Ordnung ist, spielen konkrete Worte keine so ausgeprägte Rolle. Und da man sich in diesen Fällen sehr wohlgesonnen ist, werden die gewählten Worte vermutlich eher positiv sein.

Dennoch schleichen sich in unserem täglichen Sprachgebrauch Sätze oder Ausdrücke ein, bei denen es sich lohnt, zu hinterfragen. Sehr viele Begriffe haben nämlich zusätzlich zu deren üblicher Bedeutung noch eine Nebenbedeutung – eine sogenannte Konnotation. Während „Darf ich vorstellen? Das ist mein Mann.“ neutral klingt und vermutlich auch beim Gegenüber so ankommt, ist „Darf ich vorstellen? Das ist mein Göttergatte.“ schon sehr abhängig von der Tonlage, Mimik und dem Gesamtkontext.

Worte schaffen Realität

Wir benutzen Worte, um die Welt und wie wir sie erleben, zu beschreiben. Gleichzeitig wirkt jedes Wort, welches wir aussprechen, auch auf uns selbst zurück. Wenn man unter diesem Aspekt auf die Aussage „Darf ich vorstellen? Das ist meine bessere Hälfte.“ achtet, können Sie einige Überlegungen dazu anstellen. Ihre erste Reaktion? Klar, ist doch nur scherzhaft gemeint und völlig nebensächlich. Und beim zweiten Nachdenken? Aus welchem Grund ist der andere denn jetzt eigentlich die bessere von zwei Hälften? Und versteht Ihr Gegenüber vielleicht, dass Sie sich alleine nicht komplett oder gut genug fühlen?

Wir zeigen also auch mit kleinen, scheinbar unbedeutenden Wörtchen sehr viel von unseren Gefühlen und der inneren Überzeugung. Genauso unbewusst wie es uns selbst ist, wird es auch von unserem Gegenüber aufgenommen.


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